Aultmore

So wenig schmuck und einladend die Brennerei von außen wirkt – der dort gebrannte Whisky ist von einzigartiger Qualität, die bei Whisky Blendern (von Anbeginn an) unglaublich gefragt ist – weshalb es den Aultmore auch lange nicht als Single Malt Abfüllung zu kaufen gab.


Aultmore 10 Jahre G&M Discovery NEW RANGE  Produktbild
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Produktion und Herstellung von Aultmore Whisky

Heute werden mit 4 Brennblasen jährlich knapp drei Mio. L Alkohol produziert, das Meiste davon findet in den Dewar‘s Blended Whiskies oder dem Vat69 Verwendung. Dazu besitzt Aultmore seit der zweiten Erweiterung 1970 eine Porteus Getreidemühle, die gemälzte Gerste wird – wie bei den meisten von Dewar‘s Brennereien – zu 70 % Schrot, 20 % Hülsen und 10 % Mehl gemahlen. Dazu kommen 1 Maischbottich und 6 Gärbottiche aus Lärchenholz, das Wasser für die Produktion stammt aus dem Auchenderran und dem Ryeriggs Burn.

Im Zuge der Neuzuordnung zu Bacardi riss man die Lagerhäuser vor Ort ab, seitdem wird der in Aultmore gebrannte Whisky zur neuen Anlage in Happendon-Pontiel in der Grafschaft South Lanark in die große Lagerhaltung, in der alle Whiskies aus den Brennereien in Besitz von Bacardi bzw. assoziiert zu John Dewar & Sons gelagert werden, gebracht. Dort findet sich in 18 Lagerhäusern Platz für 70.000 bis 80.000 Fass Whisky.

Seit 2008 wird bei Aultmore 7 Tage pro Woche produziert, das Meiste der Produktion fließt auch heute noch in Whisky Blends.

Wie schmeckt ein Aultmore Whisky?

Die langsame Destillation und die gleichzeitig schmalen Brennblasen geben dem Aultmore Single Malt eine leichte, dutftig-würzige Nase und einen üppigen, vollmundigen Körper mit.

Empfehlungen/ besondere Abfüllungen

Aultmore Foggie Moss 12 Jahre

Der Aultmore Foggie Moss 12 Jahre erschien im Rahmen von Johan Dewar & Sons Reihe “The Last Great Malts”, in der neben Aultmore auch Aberfeldy, Craigellachie, The Deveron und Royal Brackla vertreten sind. Den Beinamen Foggie Moss trägt dieser Aultmore deshalb, da er mit Quellwasser aus dem Foggie Moss hergestellt wurde. Diese Originalabfüllung mit Brennerei-Charakter ist ein seltender Klassiker, der in limitierter Auflage besonders für Sammler interessant ist.

Deutliche florale Noten von Lavendel, Ginster und Kirschblüten setzen sich in dem noch leicht verhaltenen Duft in Szene. Süße Komponente kommen durch cremige Milchschokolade mit einem Hinweis auf Mokka hinzu, die durch einen Spritzer Orangensaft einen frischen Touch erhalten. Der Geschmack offenbart sich würzig und süß: feines würziges Malz, Vanille und Biskuitteig halten die Balance mit den organischen Noten aus der Nase. Ein sehr gut zu trinkender Single Malt mit einem weichen Körper ohne eine Spur von Torf. Das interessante Geschmackserlebnis endet in einem sehr lang anhaltenden warmen Finish, in dem die wunderbar süßen und floralen Noten abklingen, die diese Abfüllung auszeichnen.

Die Geschichte von Aultmore

Entstanden ist Aultmore im Zuge des Whisky-Booms Ende des 19. Jahrhunderts, und gehört mit Ardmore, Balvenie, Bruichladdich, Bunnahabhain, Dalwhinnie, Glenfiddich oder Tomatin zu der Handvoll Brennereien, die bis in die heutige Zeit überlebt haben. Alexander Edward  baute die Brennerei 1895/1896, 1897 wurde dort bereits der erste Whisky gebrannt. Edward besaß zu dieser Zeit bereits Benrinnes, 1898 kam noch Oban hinzu.

1898 bereits erweiterte man im Zusammenhang mit der hohen Nachfrage nach Whisky bereits ein erstes Mal die Produktionskapazitäten. Zu dieser Zeit erwarben auch Pattison & Co. einiges an Anteilen von Aultmore, gingen kurze Zeit später allerdings Pleite und stürzten in Folge nicht nur Aultmore, sondern die gesamte die Whisky-Branche in eine tiefe Krise. Der Whisky-Absatz brach massiv ein, eine ganze Reihe Brennereien musste die Pforten schließen, unter anderem auch Aultmore.

1903/1904 ging die Brennerei für eine kurze Zeit erneut in Betrieb, musste aber im Zuge des ersten Weltkrieges und der daraus resultierenden Ressourcen-Knappheit erneut schließen. 1923 kauften John Dewar & Sons die Brennerei, bereits 1925 assoziierten Diese sich mit der Distillers Company Ltd., DCL, 1930 ging Aultmore dann an die Scottish Malt Distillers, SMD. Es folgte eine vergleichsweise ruhige Zeit bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts hinein.

In den 1950er Jahren begann man als eine der ersten Destillerien, die Brenn-Abfälle als Viehfutter aufzubereiten und zu verkaufen. 1968 schloss man in Vorbereitung für umfassende Renovierungsarbeiten die eigenen Malzböden, 1969 wurde Aultmore vollständig elektrifiziert. 1970 dann riss man sämtliche Original-Gebäude ab und erweiterte die Brennerei gleichzeitig um 2 Brennblasen, womit sich die Produktionskapazität auf heute 2,9 Mio. L Alkohol pro Jahr verdoppelte. 1971 verkaufte man Aultmore an die United Distillers, unter deren Eignerschaft 1991 mit dem Aultmore 12 Jahre die erste offizielle Originalabfüllung in der Reihe „Flora & Fauna“ erschien, 1993 folgte die Abfüllung eines 21-jährigen Aultmore in der Reihe „United Distillers Rare Malts“. Als die United Distillers Ltd. 1996 mit Grand Metropolitan fusionierte, musste das daraus entstandene Diageo aus kartellrechtlichen Gründen John Dewar & Sons inklusive der 4 Brennereien Aberfeldy, Aultmore, Craigellachie und Royal Brackla verkaufen, und so gingen John Dewar & Sons mit den 4 oben genannten Brennereien und dem Bombay Sapphire Gin 1998 an den Bacardi-Konzern.