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Isle of Jura
367 km² groß ist die Isle of Jura, die Insel der Hirsche – der Name kommt nicht von ungefähr, denn die knapp 200 Insulaner teilen sich dieses wunderschöne Fleckchen Wildnis mit mehr als 5.000 Stück Rotwild.
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Herstellung und Produktion von Isle of Jura
12 Mitarbeiter sind bei der Isle of Jura Destillerie angestellt und kümmern sich um die Whisky-Produktion dort.
Das Wasser bezieht die Brennerei aus dem Bhaille Mharghaidh. Produziert wird mit einem Maischbottich, 6 Gärbottichen aus Edelstahl und 4 sehr hohen, Laternen-förmigen Brennblasen, die eine jährliche Alkoholproduktion von mehr als 2 Mio. L ermöglichen. Die Gerste wird traditionell ungetorft, seit 2002 auch leicht getorft verwendet und stammt von Bairds. Gelagert wird vor Ort in modernen Lagerhäusern, die mit Regalsystemen ausgestattet sind. Die Brennerei kann besichtigt werden, es gibt ein Besucherzentrum vor Ort.
Seit 1974 wird der Isle of Jura Whisky auch als Single Malt abgefüllt, seit 2002 wird für die Herstellung leicht rauchiger Isle of Jura-Abfüllungen auch mit getorfter Gerste gearbeitet. Das Kernsortiment wurde zuletzt 2017/18 überarbeitet.
Wie schmeckt ein typischer Isle of Jura Whisky?
Rein von der Lage und des Torfreichtums der Insel her könnte man meinen, Jura würde rauchigen Whisky brennen. Weit gefehlt – denn als “Kind der 1960er Jahre” stammt die Brennerei aus einer Zeit, da die Whisky Blender leichtfüßige, feingliedrige Whiskies wollten. Entsprechend brannte man bei Jura lange Zeit gänzlich ungetorften Whisky. Seit der Überarbeitung des Portfolios Ende der 2010er Jahre hat der Jura Single Malt jedoch einen Hauch Rauchigkeit.
Empfehlungen/ besondere Abfüllungen
Isle of Jura 10 Jahre
Der Isle of Jura 10 Jahre reifte in amerikanischen Weißeiche-Fässern.
Sein Duft ist noch eher zurückhaltend, leicht ölig mit einer süßen und feinen Torfnote. Zunehmend direkter wird er im Geschmack. Insbesondere Malz- und Toffeetöne sind zu erahnen, die dabei mit etwas Honig und Vanille für eine delikate Süße sorgen. Vom Charakter her ist er dabei schön sanft, leicht und geschmeidig. Der recht milde Abgang ist mittellang und trocken.
Isle of Jura Mini-Set
Diese Isle of Jura Mini-Set gibt einen wunderbaren Einblick in die Welt der Isle of Jura Destillerie.
Vereint sind hier der Isle of Jura 10 Jahre, der Isle of Jura Journey und der Isle of Jura Seven Wood. Das Aromenprofil reicht hier von sanft, leicht und geschmeidig (Jura 10 Jahre) über süß, würzig und ein wenig erdig (Jura Seven Wood) hin zu fein torfrauchig-fruchtig (Jura Journey).
Die Geschichte von Isle of Jura
Die Isle of Jura Destillerie liegt – wie der Name sagt – auf Jura, einer Insel der Inneren Hebriden vor der Südwestküste Schottlands, die zur Verwaltungseinheit Argyll & Bute gehört. Ihr Name stammt aus dem Altnordischen und bedeutet in etwa Insel der Hirsche. Die Brennerei selbst steht im Hauptort der Insel, Craighouse, das geschützt in einer Bucht an der Ostküste am Jura Sund liegt.
Obwohl die Insel immer schon spärlich besiedelt war, hat sie im Zusammenhang mit dem Destillieren von Alkohol eine weit zurückreichende Geschichte. Es gibt Berichte aus dem 18. Jahrhundert die beschreiben, dass auf Jura aus Vogelbeeren Schnaps gebrannt wurde, und bereits im Jahr 1810 gab es eine erste, staatlich lizensierte Destillerie. Die unter der Bezeichnung Small Isles Destillerie bekannte Brennerei gehörte dem damaligen Besitzer der Insel Jura, Archibald Campbell und stand in etwa an der Stelle, an der heute die Isle of Jura Brennerei steht.
Der Name Small Isles war nur einer von vielen, die die Brennerei während ihrer wechselvollen Geschichte und bis zu ihrer Schließung im Jahr 1901 trug – darunter Craighouse, Caol nan Eilean und Jura – das Ganze unter einer Reihe von unterschiedlichen Besitzern.
So pachtete ein Norman Buchanan 1853 die Brennerei von Richard Campbell und als Buchanan Insolvenz anmelden musste, übernahmen 1867 J. & K. Orr die Destillier-Geschäfte. 1876 ging die Jura Destillerie dann an James Ferguson & Sons.
Da das Brennen auf der abgelegenen Insel aber immer schon vergleichsweise teuer war, da es an direkten Transportmöglichkeiten und Rohstoffen fehlte, verwundert es wenig, dass die Isle of Jura Destillerie in den weltweit wirtschaftlich schweren Zeiten um die Jahrhundertwende 1901 für mehr als sechs Jahrzehnte stillgelegt wurde.
Erst Ende der 1950er Jahre entstand zwischen den beiden Landbesitzern Robin Fletcher und Tony Riley-Smith die Idee, die Brennerei wiederzubeleben. Ihr Ziel dabei war es, den weiteren Arbeitsplatz- und damit verbundenen Bevölkerungsschwund auf der Insel zu bremsen. Sie holten den Whisky-Blender Charles Mackinlay & Co. aus Leith bei Edinburgh mit ins Boot und heuerten den bekannten Architekten William Delmé-Evans an, der ihnen bis 1963 eine großrahmige, neue Destillerie errichten half. 1978 wurde die Brennerei auf ihre heutige Größe und ihr heutiges Erscheinungsbild erweitert.
1985 verkaufte man die Isle of Jura Destillerie an die Invergordon Distillers und kam folglich nach deren Übernahme 1993 zu Whyte & Mackay, die 2007 wiederum unter das Dach der Indian Group United Spirits Ltd. schlüpften, bevor sie aus Kartell-rechtlichen Gründen 2014 an die philippinische Emperador Inc. verkauft wurden, die als Teil der Alliance Global Group operiert. Neben der Isle of Jura Destillerie gehören beispielsweise auch Dalmore oder Fettercairn zu Emperador Inc.