Caperdonich

Ursprünglich als Glen Grant 2 kurz vor dem Pattison Crash gebaut und in Betrieb genommen, entwickelte Caperdonich ab Mitte der 1960er Jahre zunehmend einen eigenen Stil.


Herstellung und Produktion

Produziert wurde bei Caperdonich zunächst mit 2 Brennblasen, die identisch zu den bei Glen Grant verwendeten waren. 1967 kam ein weiteres Paar Stills hinzu, sowie ein neues Gebäude für weitere, neue Gärbottiche, deren Zahl damit auf 8 stieg (2 aus Edelstahl, 6 gusseisern), zudem wurde die Brennerei weitgehend automatisiert, so dass der Betrieb mit lediglich 2 Personen möglich wurde.

Das Malz bezog man zu 2/3 von Glen Grant, der Rest wurde zugekauft, das Wasser stammte aus der Caperdonich Well.

Die Produktionskapazität lag 1965 bei rund 1.3 Mio. L Alkohol jährlich.

Bei seiner Schließung im Jahr 2002 besaß Caperdonich 1 Mash Tun aus Edelstahl mit Kupferkappe (Fassungsvermögen rund 4.6 t), 8 Gärbottiche (2 aus Edelstahl, 6 gusseisern mit je 23.000 L). Die 4 Brennblasen wurden damals indirekt mit Strom beheizt. Damit produzierte die Brennerei zuletzt rund 2.2 Mio. L Alkohol jährlich.

Nach der Schließung Caperdonichs und nachdem klar war, dass der Betrieb dort nicht wieder aufgenommen werden würde, verkaufte man 2 modernisierte Brennblasen und den Spirit Safe an die The Belgian Owl Destillerie nach Lüttich, um deren alte Ausstattung zu modernisieren. Der alte Maischbottich und das zweite Paar Stills von Caperdonich produziert inzwischen in der neuen Falkirk Destillerie.

Caperdonichs alte Porteus Getreidemühle wird seit 2014 in der neuen Annandale Destillerie eingesetzt, 3 der alten Gärbottiche werden heute bei Wolfburn genutzt.

Wie schmeckt ein typischer Caperdonich?

Ein typischer Caperdonich schmeckt leichtfüßig, blumig und cremig mit sanften Birnen-Noten und einem Hauch frischer Minze.

Empfehlungen/ besondere Abfüllungen

Die Geschichte von Caperdonich

Caperdonich war die erste der Erweiterungs-Brennereien, die – als die Nachfrage zu steigen begann – in unmittelbarer Nähe ihrer jeweils ursprünglichen Destillerie gebaut wurde.

1898 erweiterte man Glen Grant gegenüber mit einem Neubau, zunächst als Glen Grant 2 bekannt. Der Zeitpunkt dieses Neubaus war allerdings nicht besonders glücklich, denn die sog. Pattison-Krise, gefolgt vom ersten Weltkrieg, der Prohibition und der Weltwirtschaftskrise ließen Nachfrage und Absatz von Whisky stark einbrechen.

Und wie so viele der Brennereien, die in dieser Zeit gebaut wurden, (siehe Imperial, Benriach), wurde auch Glen Grant 2 bald nach der Gründung im Jahre 1902 geschlossen.

Erst 1965, führten ein weiterer Whisky-Boom zu enorm steigender Nachfrage und die Glenlivet Distillery Ltd. ließ die alte Brennerei renovieren und nahm sie unter dem Namen Caperdonich wieder in Betrieb. 1967 erweiterte man sogar und baute 2 weitere, diesmal dampfbeheizte Brennblasen – allerdings mit einer anderen Form – ein. 1977 wurde die Brennerei an Seagram verkauft, die 1985 die Brennblasen in ihrer ursprünglichen Form wieder einbauen ließen.

2001 kaufte Pernod Ricard die Destillerie, der Brennbetrieb lief aber nur bis 2002, als man Caperdonich wie auch Alt A’ Bhainne, Braeval (Braes of Glenlivet) und Benriach stilllegte. Das Gelände Caperdonichs wurde zu Teilen an die Forsyth’s Kupferschmiede verkauft, die 2010 einen Teil der verbliebenen Gebäude abreißen ließen.