Royal Brackla

Zu Zeiten von Captain Fraser noch mit deutlichen Rauchnoten, produziert die Brennerei heute ein gänzlich ungetorftes New Make.


Herstellung und Produktion von Royal Brackla

Royal Brackla – trotz modernen Looks eine Brennerei mit viel Geschichte

Die Brennerei produziert heute mit 4 vergleichsweise hohen Brennblasen mit nach oben gerichteten Lyne Arms, die einen intensiven Kontakt zwischen Destilliergut und Kupfer ermöglichen. Dazu kommen eine Lauter Mash Tun und 8 Gärbottiche, 6 davon aus Holz, 2 aus Edelstahl.

Das ungetorfte Malz stammt von den Bairds Maltings, das Wasser aus einer eigenen Quelle vor Ort.

Gelagert wird der Rohbrand in Bacardis Lagerhäusern in Westhorn/ Poniel.

Der kleinste Teil der Produktion von ca. 4 Mio. L Alkohol pro Jahr wird als Single Malt abgefüllt, der Großteil fließt ein in die Blends von Bacardi, darunter den Johnnie Walker Gold Label und die Dewar’s Whisky Blends.

Wie schmeckt ein typischer Royal Brackla Whisky?

Der lange Kontakt zwischen Destilliergut und Kupfer führt hier zu intensiv fruchtigen Aromen mit einer klaren Säure, die nach Lagerung in ex-Sherry-Fässern die kraftvollen, süß-würzigen Aromen bedingen.

Empfehlungen/ besondere Abfüllungen

Royal Brackla 12 Jahre

Der Royal Brackla 12 Jahre lagerte in ex-Oloroso Sherry-Fässern und wurde mit kräftigen 46 Vol% abgefüllt.

Dunkel Bernstein-rotgolden im Glas, verströmt sein Bouquet üppige Sherry-.Noten mit Nüssen und zitrus, Trockenfrüchte und würzigen Kräutern, die sich mit einem cremigen Mundgefühl fortsetzen, dazu Vanille und Traube-Nuss-Schokolade, Eichenholz und feine Beeren, die diesen runden Malt in einen leicht trockenen, zart bitter Eichenholz-würzigen Abgang entlassen.

Die Geschichte von Royal Brackla

1812 von Captain William Fraser südlich von Nairn gegründet, erhielt die Brennerei ihren  königlichen Titel im Jahre 1835, als König William IV. Brackla per königlichem Dekret zu seinem Hoflieferanten ernannte. Brackla war deshalb seinerzeit die erste Brennerei (und heute eine von Dreien – Royal Lochnagar und Glenury Royal ), die sich mit dem Zusatz Royal schmücken durfte, und dies bis zum heutigen Tage.

Die Destillerie blieb in der Hand der Familie Fraser, bis sie 1919 an James Leict und John Mitchell aus Aberdeen verkauft wurde, und schließlich über die Distillers Company Ltd. zu John Dewar & Sons und damit zu Bacardi kam.

1965/66 wurde umfassend renoviert und die bis dahin betriebene, eigene Mälzerei stillgelegt. Vier Jahre später erweiterte man um 2 auf dann insgesamt 4 Brennblasen, und legte die Destillerie 1985 schließlich still.

1991 wurde wiedereröffnet und man nahm den Brennbetrieb unter der Lizenz von John Bisset & Co. Ltd. 1992 wieder auf. 1993 dann brachten die United Distillers die halboffizielle Abfüllung eines zehnjährigen Royal Brackla im Rahmen der Flora & Fauna-Reihe heraus, 1998 folgte ein 20-jähriger Royal Brackla in der Reihe United Distillers Rare Malts. Noch im selben Jahr ging die Brennerei an John Dewar & Sons und damit an Bacardi.

Obwohl Royal Brackla zu den wenig bekannten Brennereien zählt, fiel ihr doch in der Geschichte der Whisky Blends eine bedeutsame Rolle zu. Als 1860 der Spirituosenhändler Andrew Usher zur Royal Brackla Destillerie stieß, begann er auf der Basis der Royal Brackla Whiskies seine Blends zu entwickeln und zu perfektionieren. Seiner Arbeit und seinem Wirken ist es zu verdanken, dass Whisky und Blended Whisky heute in der ganzen Welt bekannt und geschätzt sind.