Waterford

Mark Renyiers Herzensprojekt übersetzt Terroir in wunderbaren Whiskey. Das Besondere hier: Jede Flasche trägt ihren eigenen Téireoir-Code, anhand dessen auf der Destillerie-Website detaillierte Informationen zu Landkarten, der Farm, der Ernte, zu Brennvorgang und Fass-Lagerung abgerufen werden können.


Waterford Sheetown Edition 1.2  Produktbild
Waterford
Sheetown Edition 1.2
0,70 Liter/ 50.0% vol
63,45 €
(90,64 €/Liter - ohne Farbstoff)¹
sofort verfügbar

Herstellung und Produktion

Seit 09.12.2015 fließt in der alten, zur Whisky-Brennerei umgebauten Guinness-Brauerei Rohbrand in Waterford. Gebrannt wird mit den beiden alten Brennblasen aus der Inverleven Destillerie von Allied Lyons, die Renyier damals vor dem Abbruch hatte retten und nach Islay zu Bruichladdich bringen lassen.

Pot Still mit viel Geschichte: ehemals bei Inverleven, heute bei Waterford im Einsatz (Quelle Waterfordwhiskey.com)

Die dritte der Inverleven Stills, die alte Lomond Still, steht im Übrigen bei Bruichladdich und produziert dort als Ugly Betty den „Botanist Gin“.

Die Gerste für die Produktion in Waterford stammt von insgesamt 19 sehr unterschiedlichen Typen Ackerboden, die sich auf 70 bis 80 unterschiedliche Farmen über ganz Irland hinweg verteilen. Die Gerste jeder dieser Farmen wird separat geerntet, gelagert, gemälzt und gebrannt. Dafür zieht im Hintergrund ein einzigartiges Tracking- und Logistik-System die Fäden.

Jede dieser einzelnen Ernten generiert ca. 75 Tonnen gemälzte Gerste, die pro Farm separat eingemaischt werden. Nach dem Einmaischen trennt ein Meura Maische-Filter unter Druck den Treber – die festen Bestandteile der gekeimten Gerste- von der Zuckerlösung. Die Gärbrühe wird anschließend auf die vier Gärbottiche mit jeweils 85.500 L Fassungsvermögen verteilt und unter Zusatz von Brauhefe (Saccharomyces cerevisiae) bei 30 – 32 °C über 120 Stunden kontrolliert vergoren. Diese sehr lange Fermentationszeit bei vergleichsweise hoher Temperatur erlaubt den Ablauf einer zweiten, sog. malolaktischen Gärung. Damit entstehen in der Gärbrühe höhere Mengen der gewünschten, aromagebenden Esterverbindungen. 

Die sich anschließende (doppelte) Destillation läuft ebenfalls nach den ganz eigenen Gesetzen Waterfords ab, langsam und bei niedrigeren Temperaturen, um den Destillationsprozess möglichst genau begleiten zu können. So dauert der Vorlauf etwa 30 min bei einer Flussrate von 300 L in der Stunde, der Hauptlauf wird über 5 Stunden gewonnen bei 450 L/h und endet bei einer Alkoholstärke von 66 Vol%. Der Rohbrand aus dem Hauptlauf wird mit 71 Vol% Alkoholgehalt in Eichenholzfässer gegeben, die in den Brennerei-eigenen Lagerhäusern direkt an der See liegen.

Die Hälfte sind First Fill Fässer aus den USA, 20 % sind frische Fässer aus amerikanischer Eiche, 15 % ex-französische Premium-Weinfässer aus Eichenholz das bis zu 5 Jahre ablagern durfte und 15 % ex-Süßwein-Fässer aus französischem Eichenholz (Vin doux naturel, V.D.N.).

Wie schmeckt ein typischer Waterford Whiskey?

Jede Waterford-Abfüllung schmeckt anders – alle eint ihr weiches Mundgefühl und ihre subtile, würzige Blumigkeit.

Empfehlungen/ besondere Abfüllungen

Waterford Ballymorgan Edition 1.2

Die Gerste für den Waterford Ballymorgan Edition 1.2 stammt von Robert Milnes Ballymorgan Farm südlich von Dublin. Der zweifach gebrannte Whiskey lagerte in einer Mischung aus First Fill ex-Bourbon-, frischer französischer Eiche und ex-Süßwein-Fässern.

Hell Bernstein-golden im Glas, duftet sein Bouquet nach malziger Milchschokolade, frischen grünen Äpfeln, Wiesenkräutern, Fenchel-Noten und süß-fruchtiger Vanille. Am Gaumen vollmundig, vielschichtig mit satten Frucht-Aromen, Apfelkuchen, süßem Karamell und Zuckerguss, darunter Würzigkeit mit Lakritz, Minze und Nelken und Anis, abgerundet durch einen öligen, fruchtig-würzigen Abgang.

Waterford Sheetown Edition 1.2

Die Gerste für den Waterford Sheetown Edition 1.2 stammt von Phil O’Briens Farm ein kleines Stück außerhalb des historischen Städtchens Kilkenny im Süden der Insel, von sanft hügeligem und gut drainiertem Kalk- und Sandstein-Boden. Der zweifach destillierte Whiskey lagerte 3 Jahre in 4 unterschiedlichen Holz-Arten: amerikanisches Eichenholz, frisches amerikanisches Eichenholz, französisches Eichenholz und ex-Süßwein-Fässer.

Kräftig Bernstein-golden im Glas, duftet sein Bouquet fruchtig mit erdigen Rotwein-Noten und Birnenkompott, Trockenfrüchten, darunter cremiger Honig, Sahne und ein Hauch getrocknetes Gras. An Zunge und Gaumen ist er vollmundig, üppig und intensiv mit würzigen Nelken, schwarzem Pfeffer und Muskatnuss, cremigem Porridge und Honig mit etwas Zitrus, abgerundet in einem feinen und frisch-würzigen Abgang.

Die Geschichte von Waterford

Hinter Waterford steht mit Mark Renyier der Mann, der damals Islays Bruichladdich aus seinem Dornröschenschlaf holte. An der irischen Südostküste an den Ufern des Suir liegt die Waterford Brennerei inmitten von Feldern, Wiesen, frischem Quellwasser und hervorragender Gerste.

Waterford Distillery – malerisch am River Suir gelegen (Quelle waterfordwhiskey.com)

Die grundlegende und Alles bestimmende Idee hier ist, Terroir in Whiskey zu übersetzen, ähnlich wie seinerzeit bei Bruichladdich – und wie man es auch aus dem Weinbau kennt. Terroir, jenes beinahe mystische Zusammenspiel von Land, Boden und Mikroklima, hat nachweislich einen großen Einfluss auf die Gerste. So sehr, dass sich Geschmacksunterschiede im destillierten Rohbrand herausschmecken lassen.