Tormore

Eine exakte Replik der Tormore Brennerei samt ihrer Arbeiter-Siedlung kann man auch als Modell im Scotch Whisky Heritage Centre an der Royal Mile in Edinburgh bewundern. Obwohl Tormore erst 1958 errichtet wurde, steht das beeindruckende Ensemble der Gebäude schon unter Denkmalschutz.


Herstellung und Produktion von Tormore

Gebrannt wird in Tormore mit 8 Brennblasen, der jährliche Alkohol-Ausstoß liegt bei 3.7 Mio. L. Das Wasser stammt aus dem Achvochkie Burn und durchquert auf seinem Weg von der Quelle bis zur Destillerie Granit, Torf und wilde Heide.

Dazu  kommen ein Full Lauter Maischbottich sowie 11  Gärbottiche aus Edelstahl. Die Gerste wird gänzlich ungetorft verwendet und von außerhalb angeliefert, da Tormore von Anfang an keine eigene Mälzerei besaß. Die Lagerung der überwiegend ex-Bourbon-Fässer findet zu einem kleinen Teil in den modernen Lagerhäusern bei Tormore statt, das Meiste des Rohbrandes wird in Tanklastwägen abtransportiert und auf die übrigen Brennereien Pernod Ricards verteilt.

Der überwiegende Anteil des in der Tormore Destillerie gebrannten Whiskies wird für den Long John Blend oder Ballantines verwendet. Erst 1994 erschien die allererste Destillerie Abfüllung eines Tormore Single Malt.

Wie schmeckt ein typischer Tormore Whisky?

Ein typischer Tormore ist gänzlich ungetorft, komplex mit viel Würze und Charakter.

Empfehlungen/ besondere Abfüllungen

Tormore 14 Jahre

Der Tormore 14 Jahre ist ganz klassisch-typischer Tormore, entstanden aus einer limitierten Anzahl Fässer, von Master Distiller Neal Corbett sorgfältig ausgewählt. Der Whisky reifte ausschließlich in ex-Bourbon-Fässern und jede Abfüllung trägt Batch Nummer und die Signatur der Master Distillers.

Von satter, dunkelgoldener Farbe, zeigt er in der Nase zunächst weich, mit frischen Zitrus- und Himbeer-Noten, darunter liegt eine angenehme Süße, die langsam breiter wird und Mandel-Noten hervortreten lässt, bevor ganz zum Schluss cremige Vanille die Nase prägt.
Dem Gaumen begegnet er süß und weich, mit cremigem Butterkaramell und Vanille, im Hintergrund liegen dezente Süßholz- und Ingwer-Aromen, bevor dieser 14-jährige Tormore mit pfeffrigen Untertönen und runder Süße ganz langsam ausklingt.

Tormore 16 Jahre

Der Tormore 16 Jahre ist sicherlich ein Highlight im Portfolio der Destillerie.
Dieser präsentiert sich mit einem äußerst delikaten und weichen Charakter – in der Nase mit einer verlockenden Schicht von süßen Orangen und Malzzucker. Im Mund ein feines Zusammenspiel mit der Süße von gemälzter Gerste, Vanille und cremigem Karamell. Weiter entwickelt sich noch eine harmonische Frucht-Komponente, bestehend aus reifen Melonen und Birnen. Die frische Note passt hervorragend zu der feinen Süße und vermittelt eine tolle Struktur. Der Nachklang beeindruckt vor allem mit seiner Länge und einem leicht trockenen Charakter.

Die Geschichte von Tormore

Die Tormore Destillerie war im 20. Jahrhundert die erste Brennerei, die nach der großen Whisky-Krise im ausgehenden 19. Jahrhundert neu gebaut wurde.

1958 erbaut, ging Tormore 1960 nach nur zwei Jahren Bauzeit in Betrieb. Entworfen hatte die Gebäude aus Granit der schottische Architekt Alexander Cullen gemeinsam mit Sir Albert Richardson im Auftrag der Long John International bzw. des Mutterkonzerns Schenley International. Richardson war damals Vorsitzender der Royal Academy und einer der führenden Architekten Großbritanniens in den 1950er Jahren. Seine ganz besondere Handschrift, die Kombination aus Neoklassizismus und Moderne, findet sich prominent in Tormore wieder, wo steinerne Balkone und ein inzwischen tief-grün verwittertes Kupferdach stilsicher neben minimalistischen Gärten und klaren Ecken und Kanten existieren. Als eine Besonderheit findet sich eine Uhr auf dem Gelände der Destillerie, die jede Viertelstunde ein anderes schottisches Volkslied ertönen lässt.

Obwohl im Vergleich noch recht jung, steht die heutige Destillerie bereits seit 1986 unter Denkmalschutz. Gleichzeitig mit den eigentlichen Brennerei-Gebäuden errichtete man im selben Stil ein ganzes Dorf Arbeiter-Häuschen um die Brennerei herum.