Coquerel

Unweit des Mont Saint Michel kultiviert die Domaine Coquerel mehr als 40 Apfel- und Birnensorten in einem Anbaugebiet mit einzigartiger Biodiversität.


Herstellung und Produktion von Coquerel

Basis für den Coquerel Calvados sind ca. 40 Apfel- und Birnensorten aus der Normandie, wobei sämtlicher produzierter Calvados das Prädikat Appellation d’Origine Contrôlée, AOC. Die verwendeten Früchte stammen von Streuobstwiesen benachbarter Bauernhöfe, mit denen die Domaine Coquerel seit teilweise Jahrzehnte zusammenarbeitet.

Die Blüte im Frühjahr erstreckt sich über ca. zwei Monate, von April bis Mai, wodurch sich Schwankungen im Klima stark reduzieren lassen. Vom Frühling bis zum Ende des Sommers weiden Kühe und Schafe auf den Obstplantagen. Damit sind sowohl das Kürzen des Grases als auch die natürliche Dünger-Versorgung sichergestellt.

Geerntet werden die vollreifen Früchte aus 4 sehr unterschiedlichen Geschmacksrichtungen von Mitte September bis Ende November:

1. Fein bitter – wie Domaine, Fréquin-Sorten – sorgen für ein harmonisches Gleichgewicht im Apfelwein (20%).

2. Bitter-süß – wie Bedan, Binet Rouge oder Bisquet-Sorten – sie bringen Tannine in den Apfelwein (50 %) 3. Süß – wie die Sorten Germaine oder Rouge dure – sie verleihen dem Apfelwein seine Süße (20-25 %). 4. 4. Sauer-würzig – wie die Sorten Rambault oder René Martin – sie bringen Frische in den Apfelwein (5-10%).

Nach der Ernte werden die Früchte sortiert, gewaschen, zerkleinert und dann der Most gepresst, um Apfelsaft zu erhalten, der für mindestens 21 Tage (bis zu mehreren Monaten) der natürlichen Gärung überlassen wird, um zu Apfelwein zu werden.

Der Apfelwein wird dann in denn 3 traditionellen Calvados-Kupferbrennblasen destilliert. Die Destillation der jüngsten Apfelweine (30-60 Tage natürliche Gärung) ergibt einen frischen, besonders fruchtigen und knackigen Branntwein, der sich ideal zum Verschneiden junger Calvados eignet. Aus den ältesten Apfelweinen (3 bis 8 Monate natürliche Gärung) entstehen Branntweine mit einer schönen Struktur und mehr Säure und damit mit einem idealen Profil für eine lange Reifung.

Durch den Kontakt mit feinen französischen Eichenfässern runden junge Calvados ihren Reifeprozess ab und gewinnen an Struktur und Komplexität. Zunächst ruht der Calvados 3 bis 6 Monate in 200 bis 300 Hektoliter großen Eichenholzfässern. Anschließend werden sie in 300 bis 400 L große Fässer aus französischer Eiche umgefüllt, um den Austausch zwischen dem Rohbrand, der Eiche und der Luft zu maximieren und eine optimale Reifung zu ermöglichen.

Die 9 Reifungskeller der Domaine Coquerel haben alle eine unterschiedliche Hygrometrie und Temperature. Trockenkeller lassen mehr Wasser und weniger Alkohol verdunsten und bieten Calvados mehr Charakter, und umgekehrt verdunsten feuchte Keller mehr Alkohol, aber weniger Wasser und bringen rundere Calvados hervor.

Wie schmeckt ein typischer Coquerel Calvados?

Ganz gleich, welchen Calvados des Hauses Coquerel man verkostet – sie alle eint eine unglaubliche Balance zwischen frischen Äpfeln mit ihrer feinen, fruchtigen Säure und der schweren, süßen Würze des Fasses.

Empfehlungen/besondere Abfüllungen

Coquerel V.S.O.P. AOC

Der Coquerel V.S.O.P. AOC wird nach einem alten Familienrezept hergestellt und bringt Äpfel und Fass in wunderbaren Einklang.

Leuchtend Bernstein-golden im Glas, verströmt er süße, gekochte Äpfel, Trockenfrüchte und eine feine pfeffrige Note gepaart mit Apfelfrische. An Zunge und Gaumen zeigt er sich wunderbar ausbalanciert zwischen Apfelkompott, süßen Gewürzen, weichem Eichenholz und Honig, abgerundet in einem anhaltenden, rund-fruchtigen und fein pfeffrigen Abgang.

Coquerel XO AOC

Der Coquerel XO AOC ist ein ganz typischer und einer der der großartigsten Calvados des Hauses.

Dunkel Bernstein-golden im Glas, verströmt er Apfelkompott, Trockenfrüchte, reife Äpfel und eine angenehm feine Säure. An Zunge und Gaumen zeigt er sich elegant, rund-würzig, mit frischem gebutterten Brioche, gegrillten Äpfeln und süßem Karamell, abgerundet in einem feinen, buttrigen und Apfel-fruchtigen Abgang.

Die Geschichte von Coquerel

1937 gründete René Gilbert Coquerel Calvados im Herrenhaus von Coquerel in der Normandie im Département Manche, nur wenige Kilometer vom weltberühmten Mont-Saint-Michel entfernt.

In den Jahren 1971 bis 1991 kaufte François Martin gemeinsam mit dem Unternehmen Asbach & Cie die Destillerie Coquerel. In dieser Zeit etablierte man große und wichtige Bestände an Calvados. Man renovierte zudem die Cidrerie, erweiterte die Brennerei und baute neue Reifekeller. Auch schuf man einen umfangreichen Bestand an neuen wie bereits verwendeten Fässern aus französischem Eichenholz, die zuvor Cognac, Pineau des Charentes und andere Likörweine enthalten hatten.

Bereits Ende der 1980er Jahre verkaufte man mehr als 1 Mio. Flaschen Calvados und war vom französischen Präsidenten 4 Mal mit dem Grand Prix d’Honneur für den schönsten Calvados-Keller ausgezeichnet worden.

1991 kaufen die United Distillers, heute Diageo, das Maison Coquerel. Nur 5 Jahre später – 1996 – kaufte François Martin die Destillerie Coquerel von Diageo zurück.

Im Jahr 2014 übernahm die dritte Generation der Familie mit Pierre Martin Neuhaus höchst erfolgreich die Geschicke des Hauses.