Ben Nevis

Am Ufer des Lochy River am Fuße des mit 1345 m höchsten Berg Großbritanniens gelegen, produziert man bei Ben Nevis sowohl Single Malts wie Blended Whiskies. In der Ära der Coffey Still von Mitte der 1950er bis in die 1970er Jahre war man eine der ganz wenigen Brennereien, die sogar einen Single Blend produzieren konnten – bei dem Malt und Grain Whisky aus ein und derselben Destillerie stammten.


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Produktion und Herstellung von Ben Nevis Whisky

Das Wasser für den Ben Nevis Whisky stammt aus zwei Seen, dem Coire Leis und dem Coire na’Ciste, die ein ganzes Stück weit den Ben Nevis hinunter ihr Wasser über den Allt a’Mhuilinn zur Brennerei transportieren. Gebrannt wird mit 4 vergleichsweise großen Brennblasen (die Rohbrandblase fasst gut 36.000 L, die Feinbrandblase knapp 28.000 L), dazu besitzt Ben Nevis 1 Maisch- und 8 Gärbottiche, 6 davon aus Edelstahl, 2 aus Douglasienholz und eingemaischt wird mit Brauer-Hefe.

Die Mitte der 1950er Jahre installiere Coffey Stilll, mit der man bei Ben Nevis Grain Whisky produzierte, wurde 1971 wieder demontiert.

Gelagert wird der Ben Nevis Whisky vor Ort in den 7 Lagerhäusern, 6 davon traditionelle Dunnage Warehouses, eines modern mit Regalen ausgestattet.

Seit 1991 gibt es dort auch ein Besucherzentrum, errichtet in einem alten Lagerhaus und einer alten Abfüll-Halle von 1862.

Wie schmeckt ein Ben Nevis Whisky?

Der Geschmack eines typischen Ben Nevis Single Malts ist geprägt durch die langsame Destillation, die ein tiefgründiges, komplexes Destillat liefert, das besonders gut in ex-Sherry Fässern reift. Das Ergebnis ist ein würziger, runder und vollmundiger Tropfen.

Empfehlungen/ besondere Abfüllungen

Ben Nevis McDonald Celebrated

Der Macdonald’s Celebrated Ben Nevis begann im Jahr 2011 als Experiment mit einem einzigen Fass und war dann so erfolgreich, dass dieser „Macdonald’s Celebrated Ben Nevis Traditional Highland Single Malt Scotch Whisky“ heute Teil des Standardsortiments ist.

Kräftig Bernstein-farben im Glas, duftet er üppig rauchig, dazu frisch fruchtig mit Zitrus, Orangen und Limetten, darunter liegen buttriger Toast und frisches Leindotter-Öl, Apfelkompott und Rosinen.
Am Gaumen dann zeigt er sich leicht torfig und rauchig, mit Asche und Teer-Aromen, dazu Bienenwachs und Pfirsiche, Bananen und Laub, salzige Lakritz und frisches, grünes Eichenholz, das diesen „Macdonald’s Celebrated Ben Nevis“ in einen öligen Abgang mit einer Mischung aus Tabak, Bitterschokolade und kräftigem Espresso begleitet.

Die Geschichte von Ben Nevis

Gegründet wurde Ben Nevis 1825 von „Long John“ MacDonald, der – daher auch der Beiname „Long John“ – mit über 1,93 m Körpergröße eine imposante Erscheinung der damaligen Zeit war. Nach dem Tode „Long John“ MacDonalds übernahm sein Sohn Donald Peter MacDonald 1856 Ben Nevis. Mit stark steigendender Nachfrage baute er 1878 in unmittelbarer Nähe zur Ben Nevis Destillerie eine zweite, die Nevis Destillerie. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts und sicher auch im Zuge der Pattison-Krise legte man diese beiden Brennereien dann zusammen und die Familie MacDonald verschwand aus dem Einflussbereich Ben Nevis‘, obwohl die Brennerei bis 1955 weiter unter diesem Namen agierte.

Lange Zeit nach dem Zusammenschluss der beiden Destillerien nutzte man die Gebäude der jüngeren Nevis Destillerie noch als Fass-Lager. Seit den 1980er Jahren sind allerdings auch diese letzten Spuren verschwunden, denn die alten Gebäude mussten einem Freizeitzentrum, einem Supermarkt und Wohnungen weichen. Als allerletzte Spur der Nevis Brennerei existiert heute nur mehr ihr altes Eingangstor, das heute bei Ben Nevis zu finden ist.

1955 kaufte der kanadische Großunternehmer Joseph William Hobbs Ben Nevis mit dem Ziel, den sich zu dieser Zeit in der Whisky-Branche konsolidierenden Großunternehmen wie Hiram Walker, Seagram oder den United Distillers die Stirn bieten zu können. Hobbs war ein genialer Geschäftsmann, ausgestattet mit einem Gespür für gute Ideen in Kombination mit gerade der richtigen Menge Abenteuerlust. Einen Teil seines Vermögens machte der Schiffsmagnat als einer der Hauptakteure im Spirituosen-Schmuggel zu den Zeiten der Prohibition in den Vereinigten Staaten.

Hobbs ließ Ben Nevis nach dem Kauf mit einer Coffey Still ausrüsten, um dort neben Malt auch Grain Whisky brennen zu können. 1957/1958 ließ er die Gärbottiche aus Oregon Pinie durch Gärbottiche aus Zement ersetzen, die allerdings buchstäblich aufgrund der Korrosion nicht bestanden. Ebenfalls 1957 erwarb er die Lochside Brauerei und errichtete dort ebenfalls eine Malt und Grain Destillerie. Damit war er vollständig unabhängig und konnte in Eigenregie brennen, blenden, abfüllen und verkaufen.

Als Joe Hobbs 1964 verstarb, lief der Brennbetrieb noch einige Jahre weiter, bis seine Mcnab Distilleries Ltd. 1973 von der Spanischen Destilerías y Crianza del Whisky S. A., DYC gekauft wurden (die subsequent von den Allied Distillers übernommen wurden, woraus Allied Domecq entstand, die 2005 schließlich von Pernod Ricard aufgekauft wurden). 1981 veräußerte Joseph Hobbs Jr. die Ben Nevis Destillerie an die Long John Distillers International, immer noch Tochterfirma der Seager Evans Ltd., die damals aber bereits zu Whitbread gehörten. Im Zuge der Stilllegung, dem nachfolgenden Besitzerwechsel und verschiedenen Renovierungsarbeiten wurde die Coffey Still wieder abgebaut (wobei sich hier die Geister scheiden, in welchem Jahr genau die Coffey Still verschwand, 1971, 1981 oder zwischen 1981 und 1984).

Nur zwei Jahre nach den letzten, großen Renovierungsarbeiten schloss man die Ben Nevis Destillerie 1986 erneut. 1989 schließlich folgte der vorerst letzte Besitzerwechsel zur japanischen Asahi Group Holdings bzw. den Nikka Distillers, die seit 1990 in Ben Nevis wieder produzieren.