Saint James

Herkunft: Frankreich/ Martinique

Der geistige Vater hinter “Saint James” war der Vater Edmund Lefebure, Souverän der “Barmherzigen Brüder des heiligen Johannes von Gott”, einem katholischen Krankenpflege-Orden. 1765 gründete eben dieser Vater Edmund Lefebure, geweihter Priester und Alchemist, in den Anhöhen von Saint-Pierre de la Martinique eine Destillerie, mit dem Ziel, die Bedürfnisse des Stadtkrankenhauses decken zu können. Er kreierte einen Brand aus Melasse, einem Nebenprodukt... ... >> weiterlesen


Saint James

Der geistige Vater hinter “Saint James” war der Vater Edmund Lefebure, Souverän der “Barmherzigen Brüder des heiligen Johannes von Gott”, einem katholischen Krankenpflege-Orden. 1765 gründete eben dieser Vater Edmund Lefebure, geweihter Priester und Alchemist, in den Anhöhen von Saint-Pierre de la Martinique eine Destillerie, mit dem Ziel, die Bedürfnisse des Stadtkrankenhauses decken zu können. Er kreierte einen Brand aus Melasse, einem Nebenprodukt der Zucker-Herstellung. „Guildive“ oder „Taifa“ genannt, schuf Lefebure damit auf Martinique den ersten „Rhum Agricole“, einen Rum, der aus fermentiertem Zuckerrohr-Saft traditionell und in kleinen Mengen gebrannt wird. Vater Lefebure war nicht nur ein kundiger Alchemist, sondern gleichsam auch ein kluger Geschäftsmann. Aus Gründen der Handelbarkeit gab er seinem Rum einen englisch klingenden Namen, „Saint James“, obwohl der Namensgeber Jacques Dyel, ein Mann, der sehr viel für die wirtschaftliche Entwicklung Martiniques getan hatte und auf der Insel deshalb „Saint Jacques“ genannt wurde, ein Franzose war.
Die erste Destillerie lag auf dem Weg nach Saint-Pierre in Deux Choux, bis 1902 der Ausbruch des Mount Pelée Zuckerfabrik und Brennerei zerstörte. Saint James zog auf die Ostseite der Insel um, und produziert heute ausschließlich Alkohol aus Zuckerrohr-Saft. Das benötigte Zuckerrohr wird zu 80 % selbst angebaut, die übrigen 20 % kauft man von lokalen Bauern zu. Seit 1981 gibt es dort auch ein Museum, das einen umfassenden Überblick über die mehr als 300 Jahre alte Tradition der Zuckergewinnung auf Martinique gibt. Nach der Ernte wird das frisch geschnittene Zuckerrohr gemahlen und gepresst, dabei werden bis zu 60 Tonnen Zuckerrohr pro Stunde in einer der vier Mühlen verarbeitet. Da zur Haupterntezeit mehr Zuckerrohr-Saft gepresst wird, als verarbeitet werden kann, wird ein Teil des Saftes filtriert und zu einem Sirup konzentriert, des nach Ende der Haupternte dann –ebenfalls zu Alkohol- weiterverarbeitet wird.
Damit ist die Destillerie Saint James eine der Wenigen, die ihren Brennapparat auch nach Ende der Zuckerrohr-Saison nach Juni weiterbenutzen kann. Zwischen 24 und 36 Stunden dauert dieser Fermentationsprozess, dann wird der fermentierte Saft, „Vin“, französisch für „Wein“, genannt in einer der sechs Säulenbrennapparate destilliert. Danach liegt der frisch gebrannte Rum mit seinen 75 Vol% für ein halbes Jahr in Stahltanks, und beginnt seinen Reifungsprozess. Abgefüllt wird er als weißer Rum oder „Grappe Blanche“ mit 50 oder 55 Vol% Alkoholgehalt. Ein Teil des Rums wird für eineinhalb Jahre in hölzerne Tanks gegeben, wo er seine sanfte gelbe Farbe erhält und ein intensiver Aromen-Austausch mit dem Holz stattfindet. Dieser Rum wird abgefüllt als „Rhum Paille Saint James“, ebenfalls mit 50 oder 55 Vol%.
Ein kleiner Teil der Produktion wird in 200 l fassende Eichenholz-Fässer gefüllt, in denen er für drei Jahre reifen darf, bevor er als „Rhum Vieux Saint James“ mit 42 Vol% Alkohol-Gehalt abgefüllt wird. Außerdem füllt Saint James noch einen „Rhum Saint James Hors D’Age“ ab, einen Blend verschieden alter Rums, und einen „Rhum Ambre Saint James“, einen zweijährigen Rum mit 45 Vol% Alkohol-Gehalt.
Neben all diesem Rum aus dem Säulen-Brennapparat wird eine ganz kleine Menge Rum aus Zuckerrohrsaft in einer Brennblase destilliert, der „Coeur de Chauffe“. Diese Rarität wird mit 60 Vol% Alkohol abgefüllt und ist nur direkt in der Brennerei erhältlich.