Punch

Herkunft: Kuba

Ein Deutscher namens Stockmann ließ „Punch“ als Marke bereits 1840 registrieren. Benannt hatte er sie damals – bereits mit Blick auf den britischen Markt - nach „Punch & Judy“, der englischen Version des deutschen Kasperltheaters aus dem 19. Jahrhundert, das zu dieser Zeit vor allem in Englands Seebädern beliebt war. Dabei werden von einem, höchstens zwei Handpuppenspielern kurze Szenen aufgeführt, deren Hauptdarsteller Mr. Punch und seine Frau Judy... ... >> weiterlesen


Punch

Ein Deutscher namens Stockmann ließ „Punch“ als Marke bereits 1840 registrieren. Benannt hatte er sie damals – bereits mit Blick auf den britischen Markt - nach „Punch & Judy“, der englischen Version des deutschen Kasperltheaters aus dem 19. Jahrhundert, das zu dieser Zeit vor allem in Englands Seebädern beliebt war. Dabei werden von einem, höchstens zwei Handpuppenspielern kurze Szenen aufgeführt, deren Hauptdarsteller Mr. Punch und seine Frau Judy sind. Eine Generation später, 1874, kaufte zunächst ein gewisser Luis Corujo die Marke, 1884 ging „Punch“ an Don Manuel Lopez bzw. dessen „Juan Valle y CA“. Der Name Lopez ist heute noch auf allen Banderolen und Schachteln der „Punch“ Zigarren zu lesen und wird oft als Gründer der Marke angegeben. Als Lopez 1924 in den Ruhestand ging und kurz darauf starb, übernahm Esperanza Valle Comas die Markenrechte, der sie allerdings nur bis zum Beginn der Weltwirtschaftskrise 1929 halten konnte. 1930 kaufte Fernández und dessen „Palicio y Cía“ „Punch“ und machte sie neben der „Belinda“, der „La Escepción“ und der „Hoyo de Monterrey“ zu einer der führenden Zigarren-Marken.
Nach der sozialistischen Revolution auf Kuba 1959 kam es zu umfangreichen Enteignungen von Privatleuten und Firmen, darunter auch die großen und erfolgreichen Zigarren-Hersteller. Als Folge verhängten zahlreiche westliche Staaten, darunter mit den USA einer der wichtigsten Handelspartner Kubas ein dauerhaftes Wirtschaftsembargo. Nach dessen Inkrafttreten setzte sich der Inhaber der „Palicio y Cía“, Fernando Palicio von Kuba nach Florida ab. Dort verkaufte er seine Zigarren-Marken an Frank Llaneza und Dan Blumenthal von „Villazon & Co.“, die die vormals kubanischen Zigarren für den westlichen Markt mit Tabak aus Honduras weiterproduzierten. Gleichzeitig nationalisierte Kuba die Tabak-Industrie und setzte die Produktion der „Punch“ Zigarren unter der staatseigenen „Internacional Cubana de Tabacos“, ICT fort, weshalb es heute die Marke „Punch“ genaugenommen doppelt gibt: einmal aus traditionell kubanischer, einmal aus honduranischer Herstellung.
Das heutige Portfolio der auf Kuba hergestellten „Punch“ Zigarren und Zigarillos enthält Tabak aus Kubas Premium-Tabak Anbaugebiet der Vuelta Abajo. Umfasste das Portfolio dieser Marke ursprünglich einmal mehr als 40 unterschiedliche Formate, werden heute davon nur noch fünf hergestellt: Coronation, Double Corona, Petit Coronation, die Punch Punch und die Short de Punch. Allerdings erscheinen seit 2005 immer wieder verschiedene Formate als sog. Ediciónes Regionales, die exklusiv für die weltweit unterschiedlichsten Märkte konzipiert werden.