Colonel E.H. Taylor

Herkunft: USA/ Kentucky

Als Nachkomme gleich zweier US-amerikanischer Präsidenten - James Madison und Zachary Taylor – waren Edmund Haynes Taylor (12.2.1830 – 19.1.1923) Führungsqualitäten gepaart mit Ehrgeiz schon in die Wiege gelegt worden: Nicht umsonst gilt er heute als Begründer der Bourbon-Industrie wie man sie heute kennt.
Als Finanzkaufmann half er, verschiedene Destillerien zu organisieren und zu finanzieren und kam auf diese Weise in intensiven Kontakt mit Leuten aus der Whiskey-S... ... >> weiterlesen


Colonel E.H. Taylor

Als Nachkomme gleich zweier US-amerikanischer Präsidenten - James Madison und Zachary Taylor – waren Edmund Haynes Taylor (12.2.1830 – 19.1.1923) Führungsqualitäten gepaart mit Ehrgeiz schon in die Wiege gelegt worden: Nicht umsonst gilt er heute als Begründer der Bourbon-Industrie wie man sie heute kennt.
Als Finanzkaufmann half er, verschiedene Destillerien zu organisieren und zu finanzieren und kam auf diese Weise in intensiven Kontakt mit Leuten aus der Whiskey-Szene. So traf Taylor 1858 auf Daniel Swigert, der sich Geld bei ihm lieh um in Leestown am Kentucky River unmittelbar neben einem dreistöckigen Lagerhaus, das seit 1811 als Fass-Lager für Whiskey und andere Waren genutzt wurde, eine kleine, modern ausgestattete Brennerei zu errichten und zu betreiben. Finanzielle Schwierigkeiten zwangen Swigert allerdings 1870 dazu, seine Destillerie an seinen Geldgeber Colonel E. H. Taylor zu verkaufen. Taylor tauft diese Brennerei in Old Fire & Copper, O. F. C. Destillerie um. Der Name basierte auf seiner Überzeugung, dass guter Whiskey nur traditionell – Old fashioned- in mit Holz-beheizten Kupferbrennblasen – wood Fire heated Copper Pot Stills  - hergestellt werden konnte.
Bevor diese Brennerei unter seiner Führung in Produktion ging, modernisierte und erweiterte er sie für einen fürstlichen Betrag von 70.000 US$ umfassend (heutiger Gegenwert dieser Summe: ca. 13.300 000 00 US$).
Taylor war nicht nur ein Geschäftsmann, er war auch politisch aktiv. So wurde er zwischen 1871 und 1877 sowie 1881 und 1890 zum Bürgermeister von Frankfort, Kentucky gewählt und war zwischen 1902 und 1904 Mitglied des Senats in Kentucky für den 20. Distrikt. Darüber hinaus war er sehr aktiv für den Bottled-in-Bond Act ein, der 1897 verabschiedet wurde. Das Gesetz beinhaltete eine ganze Reihe Regularien für das Destillieren und Abfüllen von Spirituosen gebrannt in den Vereinigten Staaten und gilt als Folge von zahlreichen Skandalen im Zusammenhang mit gepanschten Alkoholika. Der Bottled-in-Bond Act machte die Regierung zum Garanten für Qualität und gewährte gleichzeitig den Herstellern einen Steuer-Vorschuss. Auch heute noch werden zahlreiche Whiskeys unter Zollverschluss abgefüllt.
1878 verkaufte Taylor seine O.F.C. Destillerie an seinen Geschäftspartner George T. Stagg, blieb dort aber weiterhin Geschäftsführer. Taylor ließ zwei große Lagerhäuser mit einer Kapazität von jeweils 20.000 Fass bauen, die Warehouses A & B, die heute noch stehen. Nach einem Blitzschlag brannte die Brennerei im Jahr 1883 vollständig ab, wurde im Anschluss aber originalgetreu aufgebaut und erneut modernisiert mit Geld von Stagg und Taylor. So baute man Säulenbrennapparaturen ein anstelle von althergebrachten Brennblasen und installierte große Maisch- und Gär-Tanks. 1885 kam noch das Warehouse C dazu und 1886 wurden bereits alle drei Gebäude mit Dampf beheizt – damals ein absolutes Novum und das erste Mal, dass das Klima in Lagerhäusern kontrolliert wurde.
1904 wurde aus der O.F.C. die George T. Stagg Destillerie und behielt diesen Namen bis in die 1990er, als daraus die heutige Buffalo Trace Destillerie wurde. Während der Prohibition gehörte die George T. Stagg Destillerie zu den ganz wenigen Brennereien, die mit staatlicher Erlaubnis Alkohol für vorwiegend medizinische Zwecke weiter produzieren durften. 1929 kauften die „Schenley Industries“ die Brennerei und ließen sie zwischen 1935 und 1937 umfassend renovieren und modernisieren. Sie waren damit so erfolgreich, dass man bis zum Jahr 1942 bereits wieder eine Million Fass Whiskey in den Lagerhäusern liegen hatte, zehn Jahre später waren es bereits doppelt so viele. Und das in Zeiten, da die meisten anderen Brennereien um ihrer Existenz kämpften. Zwischen 1950 und 1980 war „Schenley Industries“ mit seiner George T. Stagg Brennerei höchst erfolgreich. 1987 wurde das Unternehmen von „Guinness“ aufgekauft und 1992 kaufte dann das Familienunternehmen „Sazerac Company“ die George T. Stagg Brennerei. Man startete erneut umfassende Renovierungs- und Modernisierungs-Maßnahmen an deren Ende 1999 auf die Umbenennung in Buffalo Trace Destillerie stand.   
Im Jahr 2009 kaufte die „Sazerac Company“ einige Marken der „Constellation Brands Inc.“, einem internationalen Getränke- und Spirituosen-Konzern mit Sitz in den USA, darunter die Wodka-Marke „Effen“, die man anschließend an „Beam Global“ gab. Im Gegenzug kam der „Old Taylor“ zur „Sazerac Company“. Seit diesem Deal ist der „Colonel E. H. Taylor“ eine der zahlreichen (um die 83) Marken der „Sazerac Company“ und wird entsprechend in deren Buffalo Trace Destillerie in Frankfort, Kentucky hergestellt.
Er gehört zum Premium-Segment der Brennerei und wird in unterschiedlichen Abfüllungen angeboten, Alle laufen als small batch, sind limitiert, mit kräftigem Alkoholgehalt abgefüllt und in der Regel ungefärbt. Darunter der „Colonel E.H. Taylor Single Barrel“, Einzelfassabfüllung (100 Proof bzw. 50 Vol%), der „Colonel E.H. Taylor Small Batch“ (100 Proof bzw. 50 Vol%), der „Colonel E.H. Taylor Straight Rye“, ebenfalls mit starken 100 Proof bzw. 50 Vol%., der „E.H. Taylor, Jr. Barrel Proof“, „E.H. Taylor, Jr. Old Fashioned Sour Mash“, „E.H. Taylor, Jr. Warehouse C Tornado Surviving“, „E.H. Taylor, Jr. Cured Oak“, „E.H. Taylor, Jr. Seasoned Wood“ und der „E.H. Taylor, Jr. Four Grain“.