Clement

Clement

Homère, Charles, Marie, Hidulphe Clément (geboren am 12. Juli 1852 in La Trinité auf Martinique, gestorben am 8. November 1923 in Paris) war ein Arzt, Brennmeister und lange Zeit Bürgermeister von François auf der französischen Karibik-Insel Martinique, sowie von 1902 bis 1906 der Generalvertreter der Insel in der französischen Nationalversammlung.

1887 kaufte Homère Clément die südlich von François gelegene „Domain de l’Acajou“. Umgeben von Zuckerrohrfeldern tat er bald das Naheliegende: er baute auf dem Anwesen eine eigene Rum-Brennerei auf.
Nach dem Tode Homères 1923 übernahm sein Sohn Charles Clément Anwesen und Unternehmen. Er modernisierte die Herstellungsprozesse und perfektionierte sein Können auf der berühmten Schule Louis Pasteur in Frankreich. Charles war es auch, der erstmals Rhum Agricole, einen Rum also aus landwirtschaftlicher Herstellung aus frischem Zuckerrohrsaft auf Martinique abfüllte und ab 1930 unter der registrierten Markenbezeichnung „Rhum Acajou“ nach Frankreich exportierte. In den 1940er Jahren entstand zu Ehren seines Vaters Homère die Marke „Clément“. Als Charles Clément 1973 starb, traten seine Söhne Georges-Louis, der für die Produktion verantwortlich war, und dessen beiden Brüder Jean-José und Marcel-André in die Fußstapfen ihres Vaters und machten den „Rhum Clément“ in der Karibik, in Europa, Zentral- und Südamerika sowie in den Vereinigten Staaten bekannt.
1986 wurde der „Rhum Clément“ dann an die Familie Hayot verkauft, die in enger Zusammenarbeit mit den Cléments die Habitation Clément in martinikanischen Händen halten wollten. Die Hayots setzten das Lebenswerk der Familie Clément fort, es wurden Investitionen getätigt, neue Lagerhäuser errichtet sowie ein Besucherzentrum einschließlich eines stilvollen Verkostungsraums gestaltet.
1991 hatte diese „Habitation Clément“ sogar einen kleinen Gastauftritt auf der großen Bühne der internationalen Politik: man beherbergte nach dem Ende des Golfkrieges das französisch-amerikanische Gipfeltreffen zwischen dem französischen Präsidenten Mitterrand und dem amerikanischen Präsidenten George Bush.
1996 erhielt der Rhum Agricole aus Martinique die wertvolle Bezeichnung „Appellation d'Origine Contrôlée“, AOC, die „Geschützte Herkunftsbezeichnung“ und das Herrenhaus wie die Nebengebäude und Anlagen wurden in den Status historischer Monumente erhoben.

Heute umfasst das Anwesen der „Habitation Clément“ rund 160 Hektar Land, verteilt auf drei verschiedene Bereiche:

1. Die alte Rum Destillerie der Cléments, inzwischen in ein Museum der Rum-Herstellung verwandelt und unter der Verwaltung der Stiftung Clément.
2. Die alten Lagerhäuser, die heute noch für die Lagerung des reifenden „Rhum Clément“ genutzt werden.
3. Die historischen Häuser, die heute ebenfalls zum Museum umgestaltet wurden und als Kulturerbe anerkannt, Einblicke liefern in das damalige Leben und die kreolische Kultur auf dieser Insel.

Umgeben von majestätischen, alten Bäumen, in einem Jardin remarquable, einem „einzigartigen Garten“ wie es seit 2015 heißt, steht das denkmalgeschützte Gutshaus auf einer kleinen Anhöhe. In seinem Inneren zeigt sich das einstöckige Haus vollständig mit Originalmöblierung und bildet gemeinsam mit seinen Terrassen und allerlei Nebengebäuden ein beeindruckendes Ensemble. Die alte Ausstattung der Rum Destillerie wurde Ende der 1980er Jahre stillgelegt und ist seit 2005 Teil des Rum-Museums dort. Nur noch die alten Lagerhäuser werden heute für die Reifung des „Rhum Clément“ verwendet, und es wird noch vor Ort abgefüllt, allerdings in Anlagen, die der Öffentlichkeit nicht zugänglich sind. Der Zuckerrohrsaft wird heute außerhalb der „Habitation Clément“ gepresst, vergoren und destilliert.

Das Kernsortiment des „Rhum Clément“ umfasst heute fünf unterschiedliche Produktlinien. In der „Classic Range“ versammelt finden sich weiße Rums mit unterschiedlichem Alkoholgehalt, ein „Rhum Vieux“ gelagert in französischem und amerikanischem Eichenholz, der „Canne Bleue“ der Anfang des neuen Jahrtausends als erster sortenreiner Rum weltweit abgefüllt wurde und seitdem als Jahrgangsabfüllung jedes Jahr neu und jedes Jahr in neuem Design erscheint, und schließlich der „Rhum Ambre“, der ein Jahr lang in Eichenholz-Fässern reifen durfte.

Die „Bar & Cocktails Range“ beinhaltet den „Premier Canne“, einen weißen Rum gebrannt aus frischem, spontan fermentiertem Zuckerrohrsaft, den „Clément Créole Shrubb“, einen Blend aus feinstem weißen Rum und Rhum Agricole mit einer Mischung aus kreolischen Gewürzen und sonnengetrockneten Bitterorangen-Schalen, sowie den „Select Barrel Clément“, eine sorgfältig zusammengestellte Mischung Rum aus verschiedenen Fässern, die vor dem Befüllen besonders intensiv getoastet worden waren.

In der „Prestige Range“ versammelt sind alle Raritäten, zumeist sehr alte Rums oder Rums aus ganz besonderen Jahrgängen. Die Sparte „Clément Cocktails“ bietet eine Reihe Liköre in den Farben Gold, Grün, Rot, Pink, Blau und Mojito – Letzteres zugegeben keine Farbe. Farbgebend ist dabei die jeweilige Mischung der unterschiedlichen Frucht-Zusammenstellungen mit unterschiedlichen Rum-Sorten Cléments – so enthält der „Clément Green“ beispielsweise Guave, Grüne Zitrone, Kiwi und Äpfel, der „Clément Red“ wiederum Passionsfrucht, Orangen, Grapefruit, Granatapfel und Schwarze Johannisbeeren. Unter den „Traditional Punches & Syrups“ finden sich – wie der Name sagt – verschiedene Mix-Getränke wie ein „Punch Coco“ oder ein „Punch Planteur“ sowie ein reiner Zuckerrohr-Sirup.