Borgoe

Herkunft: Republik Suriname/ Hauptstadt Paramaribo

Auf dem amerikanischen Kontinent, zwischen Guyana und Brasilien liegt die vergleichsweise kleine Republik Suriname mit ihrer Hauptstadt Paramaribo. Von dort stammt der „Borgoe Rum“, genauer von den „Suriname Alcoholic Beverages N.V., SAB“, einem surinamesischen Konglomerat ähnlich den „Demerara Distillers“ aus Guyana. Im November 1966 eigens gegründet für das Abfüllen und den Vertrieb des Rums, der auf der Mariënburg Zuckerrohr-Plantage herges... ... >> weiterlesen


Borgoe

Auf dem amerikanischen Kontinent, zwischen Guyana und Brasilien liegt die vergleichsweise kleine Republik Suriname mit ihrer Hauptstadt Paramaribo. Von dort stammt der „Borgoe Rum“, genauer von den „Suriname Alcoholic Beverages N.V., SAB“, einem surinamesischen Konglomerat ähnlich den „Demerara Distillers“ aus Guyana. Im November 1966 eigens gegründet für das Abfüllen und den Vertrieb des Rums, der auf der Mariënburg Zuckerrohr-Plantage hergestellt wurde, gehört die Plantage selbst seit 1989 zum Unternehmen.
Die SAB produziert heute mit Column und Pot Stills und hat verschiedene Spirituosen im Portfolio, die Meisten davon bestimmt für den lokalen Markt. Exportiert wird vornehmlich Rum, und das vor allem in die Niederlande, was der Historie und den daraus resultierenden, heute noch immer engen Beziehungen beider Länder zueinander geschuldet ist. Seit 2014 ist der „Borgoe Rum“ entsprechend in den Niederlanden erhältlich.
Der braune Rum wird aus importierter Melasse hergestellt und in ehemaligen Bourbon- und Whiskey- Fässern aus amerikanischem Eichenholz gelagert.
Zum allerersten Mal hergestellt wurde der „Borgoe Rum“ 1982 anlässlich des 100-jährigen Jubiläums der Mariënburg Zuckerrohr-Plantage.
Die Plantage Mariënburg wurde 1745 am linken Ufer des Flusses Commerwijne von Maria de la Jaille, der Witwe eine David de Hoy, gegründet. Ursprünglich vermutlich als Kaffee-Plantage genutzt, wechselte Mariënburg mehrfach ihren Besitzer, bis 1881 schließlich die „Niederländische Handelsgesellschaft, NHM“ die brachliegende Plantage erwarb und dort eine zeitgemäß ausgestattete Zuckerfabrik errichten ließ.
Für den An- und Abtransport der Waren ließ die NHM sogar eigens ein 12 km langes Schienennetz verlegen. Um die Fabrik mit ihrer Mahlkapazität von 300 t pro Tag auch rentabel zu nutzen, kaufte die NHM umliegende Plantagen und führte sie dem Zuckerrohr-Anbau zu, so auch das übrige Land der Plantage Mariënburg.
Traurige Bekanntheit erlangt die Plantage im Jahr 1902, als die Arbeiter von Plantage und Zuckerfabrik aufgrund geringer Löhne und unmenschlicher Arbeitsbedingungen ihre Arbeit niederlegten und einen Aufstand anzettelten, der mit Hilfe der niederländischen Kolonialarmee blutig niedergeschlagen wurde. Seit 2006 erinnert ein Denkmal in Mariënburg an dieses Ereignis. Die Zuckerfabrik stellte neben Rohrzucker auch Rum her, seit 1957 war auch eine Zuckerraffinerie im Einsatz, mit der Kristallzucker hergestellt wurde.
1964 schließlich verkaufte die NHM die Plantage an die „Rubber Cultuur Maatschappij Amsterdam“, die die Plantage jedoch zehn Jahre später an den surinamesischen Staat abgeben musste.
1985 endete die Ära der Zuckerproduktion auf Mariënburg, die vollkommen veraltete und heruntergekommene Fabrik wurde geschlossen. Heute erinnern an diese vergangenen Zeiten der „Mariënburg Rum“, der im nahem Paramaribo hergestellt wird und mit über 80 Vol% Alkoholgehalt zu den stärksten Rum-Sorten weltweit gehört, und eben der „Borgoe Rum“, wobei der Name „Borgoe“ die surinamesische Variante des Wortes „Burg“ des Ortsnamens Mariënburg ist.

Den „Borgoe Rum“ gibt es heute als „Borgoe 82 Superior Suriname Golden Rum“, entstanden 1982 anlässlich des 100-jährigen Geburtstages der Plantage Mariënburg, als „Borgoe 5 YO Rum“, funf Jahre alt mit 40 Vol% und als „Borgoe 8 YO Grand Reserve“, der acht Jahre in Fässern aus amerikanischem Eichenholz lagerte (40 Vol%).