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Der Blended Whisky „Monkey Shoulder“ hat den „Johnnie Walker“ als meistverkauften Scotch Whisky in den Top-Bars der Welt abgelöst: So gaben 22 % der befragten Bars den „Monkey Shoulder“ als DEN meistverkauften Scotch an, nur 17 % hingegen haben im vergangenen Jahr den „Johnnie Walker“ am häufigsten verkauft.

Dieses Ergebnis veröffentlichte jetzt der „2018 Brands Report“, ein Branchen-Report basierend auf einer international durchgeführten Umfrage unter Barkeepern, Barbesitzern und Barbetreibern. Zusammengestellt und herausgegeben wird diese Überschau jedes Jahr von der internationalen Fachzeitschrift „Drinks International“.

Johnny Walker Black Label (Bild: Hersteller)

Hinter dem „Monkey Shoulder“ als meistverkauften Whisky lag demnach zweitplatziert der „Johnnie Walker“ gefolgt von „Laphroaig“ auf Platz 3. Am zweit- bzw. drittmeisten insgesamt von Kunden nachgefragt waren der „Macallan“ und die Whiskies der „Compass Box“.

Hamish Smith, Redakteur des „Brands Report“ sieht dieses Ergebnis insgesamt als Teil eines weltweiten Phänomens der Entwicklung weg von Blended Scotch Whiskies hin zu Single Malts. Dies zeige auch die Tatsache, dass Blended Whiskies zwar 40 % des meistverkauften, aber nur 20 % der am meisten nachgefragten Marken ausmachten. Bis vor einigen Jahren war diese Liste an den Stellen, wo heute Single Malts zu finden sind, dominiert von Blended Whiskies, so Smith weiter.

William Grant, der Eigentümer hinter dem gegen den Trend äußerst erfolgreichen Blended Scotch Whisky „Monkey Shoulder“ habe mit seiner eindeutigen Preisstrategie (teurer als der herkömmliche Blend, aber deutlich günstiger als ein Single Malt) und einer klaren Marktpositionierung (Bars) Alles richtig gemacht, so Smith, und sich damit entsprechend positioniert.

Auch in der übrigen Whiskey-Welt hat sich etwas getan: So verdrängte der „Maker’s Mark“ den „Bulleit“ als Nummer eins der meistverkauften American Whiskeys und „Michter’s“ hat sich zu einer der trendigsten Marken der US-amerikanischen Whiskey-Szene entwickelt. Für den irischen „Jameson“ Whiskey hingegen bleibt Alles beim Alten, man liegt stabil auf Platz eins. Dasselbe gilt für den japanischen „Nikka“, der neben der Kategorie „Japan“ auch gleich noch sie Sparte „Welt-Whisky“ anführt.

Johnny Walker Black Label (Bild: Hersteller)

So spannend diese Entwicklungen innerhalb der Whisk(e)y-Szene sein mögen, gefragt nach der Spirituosen-Marke, mit der man am liebsten arbeite, nannten Barkeeper dieser Welt Gin, Wodka oder Rum mit dem „Plantation Rum“ unangefochten an der absoluten Spitze.
Und wie bereits schon in den drei vorangegangenen Jahren haben es auch im Jahr 2018 lediglich drei Whisky-Cocktails unter die „Top 50“ geschafft – der Old Fashioned, der Whisky Sour und der Penicillin.

Eine Tatsache, so Smith, die im Ursprung des Cocktails begründet liege: Entstanden in den USA des 19. und frühen 20. Jahrhunderts, waren dort zu dieser Zeit vor allem Bourbon und Rye Whiskeys verfügbar. Und als der Cocktail an sich in den 1960er und 70er Jahren einen zweiten Frühling erlebte, griff man automatisch auf die tradierten Standardrezepte zurück, die historisch bedingt eben alle nach Gin, Rum, Brandy oder American Whiskey verlangten.

Der „2018 Brands Report“ basiert auf einer Umfrage unter 127 Top-Bars aus 38 Ländern weltweit, mit einem hohen Anteil an Bars aus den USA, England, Australien und Singapur und liefert so einen kleinen Einblick in die Welt der (mindestens) gehobenen Bar-Besucher.