Die Port Ellen Destillerie - Aus dem 19. Jahrhundert stammen nur noch die Lagerhäuser am Meer und der charakteristische Kiln mit seinen Pagodendächern

Am 29. Januar fand in der kleinen Ortschaft Port Ellen eine öffentliche Vorstellung der Planungsunterlagen für die Renovierung und Wiederinbetriebnahme der Port Ellen Destillerie statt. Bürgerinnen und Bürger Port Ellens konnten die Pläne einsehen und ihre Ansichten dazu äußern.
Im Oktober 2017 gab „Diageo“ bekannt, die Brennerei ab 2020 wieder in Betrieb nehmen zu wollen, die fertigen Pläne sollen jetzt gegen Ende des Jahre bei der Kommunalverwaltung von Argyll & Bute eingereicht werden, womit sich die Wiederinbetriebnahme Port Ellens bis 2021 verzögern wird.
Die bisherigen Planungsunterlagen beinhalten die Umbaumaßnahmen, das endgültige, äußere Gesicht der Brennerei und zwei unterschiedliche Destillations-Regime mit insgesamt zwei Paar Brennblasen.

1825 von Alexander Mackay gegründet, schloss Port Ellen 1930 das erste Mal ihre Pforten, und schon damals wurden zahlreiche der Originalbauten aus dem 19. Jahrhundert abgerissen. 1967 wiedereröffnet, kamen Mitte der 1970er Jahre für die Trommelmälzerei neue Gebäude hinzu, bis Port Ellen erneut und wie so viele andere Brennereien – darunter die Brora Destillerie in den östlichen Highlands – 1983 endgültig ihren Betrieb einstellte. Heute stehen an originalen Gebäuden lediglich der Brennofen mit dem charakteristischen Pagoden-Dach sowie das alte Lagerhaus am Meer.

Laut „Diageos“ Plänen sollen nun diese alten Gebäude vollständig restauriert werden, zusätzlich wird ein neues Brennhaus errichtet, in dem zwei Paar Kupferbrennblasen stehen sollen – ein Paar den alten Brennblasen Port Ellens nachempfunden um den ursprünglichen Charakter des Port Ellen Whisky zu erhalten. Das zweite Paar wird kleiner sein, und soll es Port Ellen ermöglichen, mit einer breiten Vielfalt an Whisky-Charakteren experimentieren zu können.
Die für die Renovierung und den Umbau Port Ellens bei „Diaeo“ zuständige Planungsmanagerin Georgie Crawford nennt ihr Projekt eine historische Chance, neue Generationen dieses bis dato für alle Zukunft verloren geglaubten Islay Whisky-Klassikers zu erschaffen und freut sich gleichzeitig auf die Möglichkeit, mit dem zweiten Paar Brennblasen kreativ experimentieren zu können. Damit erhalte, so Crawford, der Port Ellen Whisky weitere, neue Gesichter.
Die Pläne sehen weitflächige, helle und lichtdurchflutete Räume vor, die alles Destillations-Equipment beherbergen sollen, alles um einen zentralen Platz angeordnet. Der alte Brennofen und das Lagerhaus sollen dabei zu altem Glanz zurückkehren und sich in dieses neu entstehende Ensemble einfügen. Port Ellen sei während der letzten Jahre immer wieder umgebaut worden, so Crawford, habe sich ein paar Mal bereits neu erfinden müssen. Die neuen Pläne seien die perfekte Vermählung von Geschichte, Tradition und Zukunft, so Crawford weiter.

Der Umbau und die Renovierung Port Ellens sind Teil eines 35 Mio. GBP schweren Investitionsprogrammes von „Diageo“, zu dem auch der Wiederaufbau der Highland Destillerie Brora gehört, die ebenfalls seit 1983 stillgelegt ist. Zusätzlich fließen Millionen in die 12 Besucherzentren „Diageos“ und in Edinburgh entsteht die „Johnnie Walker Experience“.